Dienstag, 21. April 2020

Yoga-Center / in den Bergen von Totana

22.3- bis jetzt

So trafen wir auf Elliot. Geboren in Südafrika, viele Jahre mit seinem Freund auf der Welt unterwegs. Viele Bars und Restaurants geführt in bspw. Bangkok, Australien, Frankreich etc.

Elliot hat mit seinem Freund vor 20 Jahren dieses Anwesen erworben. Knapp 50ha Land mit 7 Ruinen und ursprünglich 360 Orangen- und Zitronenbäumen. Die Idee war eine Yoga- und Meditationszentrum zu erschaffen. Leider ist kurz nach dem Kauf sein Freund verstorben und so stampfte Elliot alleine dieses Center aus dem Boden. Echt beeindruckend was dort steht, wenn man bedenkt vorher gab es nichts als Bäume. Nicht mal die Straße gab es nur einen Eselpfad.

Er lebt off grid, wie er so schön sagt. Strom bezieht er von Solarmodulen, Wasser bekommt er von seinem hauseigenen Wasserberg. Zitronen zum Kochen hat er auch genug.

Ohne bedenken hat uns Elliot aufgenommen bis drei Tage später seine Mutter (die er vor 10 Jahren aus England nach Spanien geschafft hatte) an diesem Virus erkrankt war. Seine Mutter ist 87 Jahre und damit Risikopatientin. Seine Welt war zerstört und wir gingen erst einmal auf Abstand. Zum Glück stellte sich nach 5 Tagen heraus, das seine Mama “nur” eine Grippe hatte und der Virusverdacht aufgrund eines verunreinigten Krankenwagens zurückzuführen war. Puuhh das waren spannende Tage. Am Ende geht es allen gut. Die Mama konnte nach 5 Tagen Krankenhaus wieder nach Hause. Elliot hatte den Virus nicht und wir wurden auch nicht krank. Auch hatte er nun Sorgen wie es weiter gehen soll, da ja sein Einkommen vom Tourismus abhängig ist und dieser aktuell ja brach liegt. Zwar gibt es ein Förderprogramm für Unternehmer aber er ist Brite und bekommt nichts, egal ob er seit 20 Jahren seine Geschäfte aus Spanien betreibt. Auch der Brexit tut sein Übriges. In Spanien gilt er nun als Person der dritten Welt.

Wie gesagt was alles in einer Woche passieren kann, passierte hier.

Ebenfalls waren keine Volontärs da, die ihm beim Herrichten des Grundstückes immer halfen. Also baten wir unsere Hilfe an. So hatten wir etwas zu tun und konnten unsere Dankbarkeit mit unserer Arbeitskraft abbilden und er kam auf andere Gedanken. Er ist wie eine Steh-Auf-Männchen. Er schmiedet neue Pläne und hat auch Ideen wie es weiter gehen kann. Bis auf das “naughty weather”, das seit Tagen sich zwischen Regen und Sonne abwechselt. “I`m leaving to Kuba” hört man es des Öfteren von seiner Terrasse rufen.

Ein echt interessanter Mensch, der Elliot. Mit vielen, vielen Geschichten im Gepäck.

Also man kann sagen, es hätte uns schlimmer treffen können. Deutschland war bisher keine Option, da man doch mehr Probleme bekommt wenn man im Camper lebt.

Seitdem arbeiten wir nun mit am Grundstück und hoffen auf bessere Tage.

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Der Berg rechts gehört noch zu seinem Grundstück…

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Eines der Ruinen

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Alte Wasserbrücke (aus römischer Zeit)

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Nach getaner Arbeit. Die verdiente Belohnung für die kids und

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die Belohnung für die Erwachsenen dank Elliots Kochkünsten.

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Marlenes Schuhkunstfotografie.

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Unser Osterfeuer…

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Tolox

17.3-22.3

Jetzt sind wir hier. Das Gute ist, dass das Wandergebiet komplett leer ist. Auch wenn es eine Ausgangssperre gibt wird wohl keiner verlangen, das eine Familie den ganzen Tag auf 5qm verbringt. Daher hielten wir diesen Platz für einen sinnvollen Ort.

Auch kamen prompt Polizisten, die uns freundlich über die aktuelle Lage informierten. Das wir Abstand halten sollen, Mundschutz beim einkaufen etc.

Nett war der Schluss, er finde es cool was wir machen und was die Kinder alles erleben können. Er hat selber einen Camper.

Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen. Alles ok.

Aber wie es so ist haben Polizisten Schichten und es kam ein Anderer etwas weniger freundlicher Typ. Der uns klar machte das wir im Womo bleiben müssen. Auch versuche zu erklären, das wir dies mit einem Kollegen bereits geklärt hätten und wir uns der Regeln bewusst sind, halfen nichts. Prompt konnte er auch kein Englisch mehr und, naja, mein Spanisch ist ausbaufähig…

Also mussten wir uns einen neuen Platz suchen. Zum Glück stand Susanne mit Cale in Kontakt, ein Freund, den wir in Marbella kennengelernt haben. Er gab uns eine Adresse wo wir stehen könnten.

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Also erklärte Susanne noch an dem Tag unsere Situation dem neuen “Fremden”. Er sagt sofort zu und so fuhren wir Richtung Totana.

Gefühlt waren wir auf dem richtigen Weg.

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Villanuevo de Trabuco / 100 Trompeten

12.3-17.3

Das Wanderfieber hat uns gepackt und so sind wir Richtung Villanuevo de Trabuco gefahren um dort das Gebiet zu erkunden. Das Highlight dieses Gebietes sind die 100 Trompeten. Ein Brunnen dessen Trinkwasser aus Rohren rinnt. Nicht nur schön anzuschauen sondern auch echt leckeres Quellwasser.

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Auch viele Einheimische sind in diesem Gebiet unterwegs.

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Nach einer Wanderung kommen wir zu unserem Parkplatz zurück und sehen, dass das Tor verschlossen wurde. Was war los? es ist durchaus interessant was man alles verpasst wenn man sich vorgenommen hat auf Reisen keine Nachrichten zu lesen. So war der Nachmittag der Gestalt, das wir uns über die aktuelle Lage informiert haben.

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Was tun? Zurück nach Deutschland, in Spanien bleiben? Wie schlimm ist es überhaupt? Was ist mit unseren weiteren Reiseplänen?

Alles Fragen, die sich nun auftaten.

Zuerst waren wir auf diesem Stellplatz, was auch nicht schlecht war. Aber wir brauchten auch Nahrungsmittel und Gas. Frischwasser gab es hier ja eine Menge. Erst einmal haben wir uns das Tor genauer angeschaut nund stellten zu unserer Erleichterung fest, dass das massive Schloss gar nicht das Tor versperrte sondern die beiden Torflügel nur durch ein Band zusammengeknotet wurden. Also raus kommen wir. Was dann? Wir dachten erst einmal, das es eine gute Idee ist wieder zum Wanderparkplatz nach Tolox zu fahren und dann weiter zu überlegen.

Zum Glück ist Susanne in den sozialen Netzwerken unterwegs und informiert sich bereits ob es Verstecke in Spanien gibt.

El Juanar-Porto Marbella

10.3-12.3

Unweit von Marbella haben wir dieses schöne Naherholungsgebiet für uns entdeckt, wo es feine und überschaubare Wanderstrecken gibt. So verbringen wir hier zwei Tage mit täglichen Ausflügen.

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Ausblick auf Marbella

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Auch hier ist für uns noch alles “normal”.

Strand in der Nähe von Marbella / der Abschied

09.03-10.03

Ja dieser Platz ist wie ein Magnet. Wir haben uns aber vorgenommen nur so lange zu bleiben bis Stefan seine Heimreise antreten muss. Gut auch die Polizei tat ihr übriges nicht lange an diesem Platz zu verweilen.

Auch haben wir gemerkt, das wir an diesem Platz wohl das letzte Mal sind.

So blieben wir eine Nacht und fuhren dann wieder in die Berge.

Stausee in der Nähe von Gualahorce

08.03-09.03.

Naja das schöne an dem Gebiet ist, das es viele Stauseen zum übernachten gibt. So verbringen wir eine schöne und ruhige Nacht an einem Stausee in der Nähe bevor wir wieder nach Marbella aufbrechen um unseren Freund Stefan zu verabschieden, dessen Visum nun ausläuft und er zurück nach Großbritannien muss. Hier wussten wir noch nicht wie sich die Welt in kürzester Zeit verändern wird.

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Stausee Gualahorce

06.03-08.03

Uns hat es wieder zum Stausee “Gualahorce” gezogen, wo wir das schöne Wetter genießen wollen und auch ab und zu ins Wasser hüpfen wollen.

Auch die Spanier kommen am Wochenende in großer Mannstärke und genießen, die wohl für sie ersten warmen, Tage mit ihren Großfamilien am Wasser. Und man kann sagen was man will, die Paellas der “Mama” sind wirklich lecker. Spanier teilen gerne und haben uns viele Sachen von ihrem Grillgut und auch Paella serviert.

Gracias “Mama”

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Aber leider hat alles Schöne ein Ende. Am Sonntag kam die Guardia Civil und hat uns verscheucht. Das interessante dabei ist, dass sie kurz nachdem kamen als alle Spanier gefahren sind. Wie ein Uhrwerk. Aber was solls. Freundlich ist zwar anders aber zumindest haben Sie jetzt ein tolles Foto von unserer Polly.

Wir teilen gerne ;o)